2003-09 Kroatien 3: Region von Split

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Herbsttörn nach Kroatien

??.09.2003 - ??.10.2003

Urlaubstörn

Crew:

  • Markus Heller (Skipper, SKS)
  • Oliver Oppitz
  • Heidi Scherübl
  • Simona Gonnelli
  • Bernhard Krammer
  • Ulrich Kurzawa
  • Christian Hofer
  • Nicole Jösch

Schiff:

  • Name: ???
  • Werft: AD Boats
  • Bautyp: Salona 45
  • Baujahr: 2003
  • Rigg: Slup
  • Baustoff: GFK
  • Segel: 122 m²
  • Eigner: (AD Boats)
  • Heimathafen: Split
  • Länge: ? Meter
  • Breite: ? Meter
  • Verdrängung: ? kg
  • Masthöhe: ca. ? m
  • Tiefgang: ca. 2 Meter
  • Maschine: ?
  • Kapazität Wassertank: ? Liter
  • Kapazität Dieseltank: ? Liter
  • Ausgangshafen: Split

Waypoints

  • Split
  • Palmizana
  • Hvar
  • Split
  • Brac
  • Zolta
  • Split

Gesamt: 133 SM

Dieser Törn war das absolute Chaos: Das Schiff, eine Salona 45, ein brandneues Modell der jungen Werft "AD Boats" war in der Zeitschrift "Yacht" sehr wohlwollend besprochen worden. Grund genug, es einmal auszuprobieren. Doch bereits im Vorfeld gab es Probleme. Zuerst war das Modell, das wir gechartert hatten, nicht verfügbar und wir wurden auf ein anderes Modell umgebucht. Dann der Checkin, welcher eine mittlere Katastrophe offenbarte: Beim Blick in die Bilge zegte sich, daß der GFK-Rumpf im Bereich der Kielbefestigung von den Spanten abgerissen war. Normalerweise sind die Spanten mit dem Rumpfmantel fest verlaminiert, und diesmal war bei 3 Spanten ein ca 60 cm breiter Riss zu sehen. Eine andere Salona bekamen wir leider nicht, weil ganz einfach kein Ersatzschiff verfügbar war.

Das Schiff war in der Woche zuvor im Hafen von Split unter Maschine kurz nach dem Tanken auf einen Felsen gefahren. Der lange Kiel hatte wie ein gewaltiger Hebel gewirkt und die Rumpfschale von den Spanten gerissen.

Dazu war das Schiff nur mit einem Rettungsfloß ausgestattet, und nicht mit einer Rettungsinsel. Ich bestand darauf, daß wir eine Rettungsinsel für alle acht Passagiere bekommen. Die wurde am nächsten Tag dann auch angeliefert. Man riet uns, wegen der Risse halt wenn möglich nicht so weit hinauszufahren und wenn möglich keine Nachtfahrten zu unternehmen. Eine Frechheit seitens des Vercharterers, aber was will man schon machen. Meine Erklärung, daß das Boot nicht seetauglich wäre, wurde zurückgewiesen: Das Boot sei nach dem Unfall untersucht und für OK erklärt worden!

Also fuhren wir in meine Lieblingsmarina Palmizana und ein Stück hinter Sveti Klement hinaus, wo ich bei Vollbesegelung (122 m²), ca 3 BFt und ca 1/2 Meter Welle mal in den Salon ging, um die Bilge und die Risse zu inspizieren. Was konnte ich da sehen? Die Risse arbeiteten! Der schwere Kiel bog bei einer Krängung von ca 30° die Rumpfschale ganz schön ordentlich hin und her. Gut, daß ich kurz zuvor meinen Schiffs-Sicherheits-Lehrgang absolviert hatte. Aufschießer in den Wind! Sofort Kraft aus den Segeln rausnehmen. Krängung reduzieren. Wer weiß, was da mit so einem Riß passieren kann. Seenot-Signalraketen ins Cockpit, Einreffen, Maschine an. Rettungsinsel bereitlegen. Vorsorglich Funkspruch mit Positionsmeldung absetzen. Und nix wie zurück in seichte Gewässer.

Nach einem Telefonat mit dem Vercharterer erklärte sich der Besitzer (die Werft AD Boats) bereit, zwei Ingenieure per Schnellboot nach Hvar zu schicken. Wir nahmen die beiden Naval Architects in Hvar auf und sie begutachteten die Risse. Nach einigen Telefonaten erklärten sie uns, daß die Risse tatsächlich unter gewissen Umständen gefährlich werden könnten: Wenn wir in eine starke Bora hineingerieten, und der Kiel Löcher in die Rumpfschale reissen würde, könne das Boot sinken. Wir sollten nach Split zurückfahren und bekämen dort für den Rest der Woche ein anderes Boot gestellt.

Dem war dann auch so, und der Rest der Woche verlief mit dem neuen Schiff problemlos. Die etwas umfangreichere Seereise, die ich ursprünglich geplant hatte, mußte leider ausfallen. Dafür war ich um eine Erfahrung reicher.